Freitag, 27. Februar 2009

Trennungspamphlet beta 0.1

Liebe Leser,

heute gibt es etwas für die männliche Leserschaft, denn manchmal sollte Mann sich den Ärger einfach von der Seele schreiben. :) Auf los gehts los mit einem leicht fiesen Trennungsbrief:



Liebe Sara,

du wolltest immer, dass ich dir einen Brief schreibe mit meinen Gefühlen und Gedanken. Du sagtest immer, ich soll meine Gefühle die ich dir gegenüber habe stärker zum ausdruck bringen. Ich glaube du hast recht damit.

Auch gestehe ich mir ein, dass der Streit wegen deiner Familie letztes Wochenende eigentlich meine Schuld war. Das dich die Kritik an deinem (leiblichen) Vater so afbrausen lässt hätte ich nicht gedacht, wo wir doch bereits des Öfteren darüber geredet haben, dass es mies von ihm war dich nie unterstützt zu haben und er hat dir auch sonst das Leben nicht gerade vereinfacht.
Du sagtest selbst oft er nerve dich und er solle endlich den Kleinkrieg mit deiner (deswegen "leicht" depressiven) Mutter beenden. Wie oft hast du darunter gelitten? Wie oft lag dein Kopf deswegen bei mir auf der Schulter - schimpfend und heulend?
Aber ja, er ist immer noch dein Vater und deine Mutter kann nichts dafür, sie habe Verlassensängste und käme nicht mit sich und ihrem Leben klar sagtest du immer.
Warum hast du mich dann so angefahren als ich auf die Familienfeier, die sowieso wieder zur Farce werden würde, keine Lust hatte?
Wegen dir sagte ich auch schon einige meiner Familienfeiern ab, nur weil du dich mal wieder "nicht gut" fühltest.

Ehrlich gesagt hätte ich da ein bisschen mehr Einfühlungsvermögen und Verständnis erwartet. Deine Familienverhältnisse sind einfach sehr kompliziert. Für dich und noch mehr für mich!

Und du weißt, dass mein guter Kumpel Timo an diesem Wochenende als Besuch angekündigt war schon weit bevor wir diese Einladung (typischer Weise) zwei Tage vorher von deiner Mutter bekamen. Es hat sich mir gezeigt: Ich brauche mehr Zeit für mich und meine Freunde.

Daher war diese Woche "Beziehungsauszeit" nicht gerade unangenehm für mich. Obwohl es sich nach 4 Jahren Beziehung komisch anfühlt, aber ich hatte Zeit nachzudenken und wieder etwas mit meinen Freunden zu unternehmen und wieder um die Häuser zu ziehen.
Das schöne war, du warst nicht dabei! Deine ständige Nörgelei über meine Freunde, die "schlechte" Party und mein Trinkverhalten hat mir jeden gemeinsamen "Ausgehabend" zerstört. Darum muss ich dir ehrlich sagen: Mit deinen schwulen und spießigen Freunden kann einfach kein Spaß aufkommen!

Aber es sind deine Freunde, dein Leben - also dein Problem.

Neben der Nörgelei stört am meisten deine Naivität gepaart mit deiner intelektuellen Unbedarftheit! Du bist einfach nicht auf meiner Augenhöhe.
Wieso ich das erst jetzt beklage? Naja, zu Beginn unserer Beziehung hast du dich noch gepflegt, sahst also hübsch aus und hast wenigstens ab und an Sport gemacht. All dies hast du mit den Jahren aufgegeben und als ich dich mitnehmen wollte musste ich mir deine unreflektierten Kommentare anhören. Aber soviel dazu: Der Sixpack ist noch da! Wie siehts bei dir aus?

Als ich mit Timo unterwegs war traf ich deine beste Freundin Anna und wie es auch so kommen musste, wir redeten über dich und dies was ich dir hier schreibe. Anna meinte auch du würdest nicht mehr zum Sport mitkommen und hättest dich auch sonst sehr verändert.
Naja, wir wollten uns aber nicht den ganzen Abend wegen dir kaputt machen, die Musik war einfach zu gut und da Timo schon ein klein wenig angeheitert war, grub er Anna an der Bar an. :) So ist er.
Sie knutschten dann ne Weile während ich auf der Tanzfläche etwas Smalltalk hielt.

Ich war etwas eingerostet, es wurde mit der Zeit aber besser.

Dann kam irgendwann Timo mit einem breiten Lächeln im Gesicht zu mir und sagte: "Sie ist bereit."
Wie lange hatte ich diesen Satz nicht mehr gehört. Ich glaube so an die viereinhalb Jahre! Aber ein Dreier mit deiner besten Freundin? Naja, sie ging die letzten Jahre regelmäßig ins Fitnessstudio, war also gut in Form und wie du mir hin und wieder erzähltest hatte Sie so manches sexuelle Abenteur, was also vielleicht eine ganz gute Nummer werden könnte.

Ich war etwas eingerostet, es wurde mit der Zeit aber besser.

Nein, ich möchte dir jetzt nicht eins reinwürgen oder dir wehtun! Aber deine Prüderie zerstörte vieles.
Es tut mir leid, dass es soweit kommen musste. Aber ich dachte immer Menschen können sich ändern - das tun sie! Und du zum Schlechten!

Du warst damals naiv, sportlich und gutaussehend.

Jetzt bist du dumm, fett und hässlich!

Hau ab aus meinem Leben! Du bist ein Parasit!

Nicki


Hmmm, also ich nenne das ganze jetzt einfach beta 0.1 und schaue mal ob ich den Bogen noch weiter spannen muss oder noch grundlegende Änderungen am "Trennungspamphlet" vornehmen sollte. Gerne nehme ich eure Kritik an.

Der gesamte Brief beruht auf Fiktion und ist komplett erfunden!

Euer

Loli Taliban


P.S.: Nimms nicht ernst Lolita Liban, dieser Brief ist reine Fiktion.

1 Kommentar:

  1. Wow, das ist schon etwas fies! Das schreit ja schon fast nach einer Version für das andere Geschlecht!!

    Lolita Liban

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